Schauspiel - der Krieg hat kein Frauengesicht

Nur mit Reservierung. Ein erschütternder Blick auf den Zweiten Weltkrieg, ein Krieg, der von jungen Mädchen mit bemerkenswertem Mut erlebt wurde. Sveltana Alexievitch, die 2015 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde, hat die Zeugnisse ehemaliger sowjetischer Kämpferinnen gesammelt, die - als sie 1941 noch Teenager waren - mit der Gewalt der Hitler-Invasion konfrontiert wurden und sich sofort der Roten Armee anschließen wollten, bereit, jedes Opfer zu bringen, um ihr Vaterland zu verteidigen. Diese Frauen teilen ihre unvergleichliche Geschichte, die weit entfernt von derjenigen aus den Schulbüchern ist. Die Abenteuer dieser Kriegerinnen packen uns und reißen uns mit. Die Aufführung und ihre emotionale Kraft lassen uns dieses Epos wieder aufleben. Marion Bierry hat eine Inszenierung konzipiert, die frei von jeglicher Zurschaustellung und jeglichem Realismus ist und in der Bewegung und Musik die Schamhaftigkeit und Kühnheit dieser Bekenntnisse begleiten. In ihrer Adaption schafft sie einen illusionären Kontext für fünf Schauspielerinnen, deren
Kraft der Darstellung die Worte dieser von der Geschichte vergessenen Heldinnen zum Klingen bringt. Wir waren so hübsch ... ein ganzes Bataillon. Als wir gingen, hatten die Leute eine Hecke gebildet: die Frauen, die Kinder, die Alten, alle weinten: "Es sind die Mädchen, die in den Krieg ziehen!".